Schnäppchenhäuser

Heizungen im VergleichWährend noch vor wenigen Jahren kaum ein Bauinteressent über ein effizientes Heizungssystem ernsthaft nachdachte, beschäftigen sich Bauinteressenten nun mit diesem Theme sehr intensiv. Es liegt auf der Hand, dass die Energiekosten ständig steigen und so ist vorausschauendes Denken gerade in Bezug auf das richtige Heizungssystem von immenser Wichtigkeit. Eine moderne Heizung ermöglicht nicht nur ein umweltfreundliches Heizen, sondern auch die Energiekosten auf ein überschaubares Maß zu halten. Es lohnt sich allein ob der explodierenden Preise für fossile Energieträger die Investition in zukunftsweisende Haustechnik. Folgende Kriterien sollten dabei beachtet werden, damit das Heizsystem nicht schon bald wieder als veraltet gilt: Erneuerbare Energien sollten genutzt werden, die verwendeten Ressourcen sollten möglichst kostengünstig sein und eine Schadstoffemission sollte stark reduziert, idealerweise gänzlich vermieden werden.

Die Erstellung eines Konzepts für das Heizungssystem ist ein elementarer Bestandteil der Bauplanungsphase und sollte gründlich durchdacht werden. Zukunftsweisende Heizungen nutzen als Hauptbestandteil erneuerbare und zum Großteil kostenlose Energien, verzichten auf umweltbelastende und nur begrenzt als Ressource zur Verfügung stehende fossile Brennstoffe und minimieren den Schadstoffausstoß.

Bei der Planung des Heizungssystems müssen neben den finanziellen Möglichkeiten auch einige andere Faktoren berücksichtigt werden. Wichtig ist vor allem auch, welches Heizungssystem für die Heizung und welches für die Warmwasseraufbereitung genutzt werden soll oder ob ein Heizungssystem eingesetzt werden soll, das beides gleichzeitig ermöglicht. Auch die Gegebenheiten vor Ort sind wichtig, um zu entscheiden, ob es eine platzsparende Heizmöglichkeit sein muss oder ob genügend Grund- oder Dachfläche für flächendeckende Anlagen zur Verfügung steht. Bei der Planung lohnt es sich auch, mögliche Förderungen in die Kalkulation mit einzubeziehen, denn so werden teure Heizungssysteme oft finanziell attraktiver und erschwinglicher. Wichtig ist aber auch die Prüfung von genehmigungspflichtigen Heizungssystemen, denn diese Genehmigungen brauchen Zeit, und im schlimmsten Fall kann die Installation des gewünschten Heizungssystems abgelehnt werden.

Heizung auf Basis Erdöl oder Erdgas

Wer in den 1950-er bis 1970-er Jahren sein Eigenheim baute, für den war die Frage nach der richtigen Heizung reine Rhetorik: In praktisch allen Neubauten wurden Ölheizungen installiert. Erdöl war billig, erst die Ölkrise im Jahr 1973, die durch das Embargo der OPEC ausgelöst worden war, ließ den Rohstoff in einem anderen Licht erscheinen. Heute ist längst klar, dass die Erdölreserven zur Neige gehen, und gerade in Deutschland wird das Fracking als alternative Erschließungsmethode zur klassischen Ölbohrstelle sehr kritisch gesehen.
Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch beim Erdgas ab: Auch von diesem Rohstoff werden die Ressourcen so knapp, dass sogar dort Bohrungen wieder aufgenommen werden, wo man sie vor zwanzig oder mehr Jahren wegen mangelnder Rentabilität beendet hatte. Nicht zuletzt macht auch die Politik den Heizungsanlagen, die mit einem der beiden fossilen Brennstoffe betrieben werden, einen Strich durch die Rechnung. Im europäischen Ausland hat Dänemark so etwas wie eine Vorreiterrolle eingenommen: Dort darf schon seit dem 1. Januar 2013 in Neubauten keine auf Öl oder Gas basierende Heizungsanlage mehr eingebaut werden. Doch auch in Deutschland deutet sich eine ähnliche Entwicklung an. Der Anteil der fossilen Energieträger ist bei Heizungsanlagen in Neubauten zwar ohnehin rückläufig, wenn der CO2-Ausstoß allerdings bis 2030 um 40 % sinken soll, muss dafür noch einiges getan werden.

Wärmepumpe als günstige und nachhaltige Heizung

Heizungssysteme mit Wärmepumpen eignen sich hervorragend für die Integration in einen Hausbau, da eine geschlossene Hausaußenhülle mit einem kontrollierten Lüftungssystem kombiniert wird.
Die aus der Natur gewonnene Energie kann sowohl zum Beheizen der Räume als auch zur Aufbereitung von Warmwasser verwendet werden. Wärmepumpen sind für die Gewinnung von Erd-, Wasser- und Luftwärme erhältlich und bis zu einer Außentemperatur von -20° C nutzbar. Derzeit gehören Wärmepumpen zu den zukunftsweisenden Heizungssystemen.

  • Wärmequelle Erdreich
    Die Gewinnung von Wärme aus dem Erdreich gilt als zweitbeste Wärmequelle nach der Gewinnung von Wärme aus dem Grundwasser. Für die Nutzung der Wärmequelle Erdreich kommen Flächenkollektoren oder Erdsonden infrage, die die gespeicherte Sonnenenergie sowie die Energie aus dem Erdinneren aus den oberen Bodenschichten beziehen.

  • Flächenkollektoren
    Um eine Flächenkollektoranlage installieren zu können, wird eine möglichst ebene und große Fläche Gartengrundstück benötigt. Das benötigte Grundstück kann dabei bis zum 2,5-fachen der zu beheizenden Wohnfläche betragen. Die Vorteile dieser Wärmepumpe sind vor allem die minimalen Temperaturschwankungen, die äußerst konstante Heizleistung während des gesamten Jahres und die nahezu verlustfreie Aufnahme von Wärme. Durch den Einsatz dieser Wärmepumpen können zudem bis zu 70 % der Heizkosten eingespart werden. Allerdings benötigt dieses Heizungssystem entweder viel Platz oder teure Erdbohrungen und ist aufgrund der aufwendigen Installation und der nötigen Prüfung der Wärmeleitfähigkeit im Vorfeld mit einigen Kosten verbunden.

  • Tiefenbohrung
    Wenn nicht ausreichend Platz für horizontale Soleleitungen vorhanden ist oder das Heizungssystem auch zum Kühlen verwendet werden soll, empfiehlt sich die Installation von Erdsonden. Diese vertikalen und druckbeständigen Soleleitungen werden mit einer Tiefenbohrung je nach örtlichen Gegebenheiten 50 -150 Meter tief in die Erde versenkt. Der Vorteil von Erdsonden ist vor allem der sehr geringe Platzbedarf im Vergleich zu Flächenkollektoren. Die benötigten Erdbohrungen sind allerdings sehr kostenintensiv und belaufen sich schnell auf einige Tausend Euro. Zudem müssen Erdbohrungen im Vorfeld von der zuständigen Wasserbehörde genehmigt werden, da die geplanten Bohrungen das Grundwasser beeinträchtigen können.

  • Wärmequelle Grundwasser
    Da das Grundwasser zu jeder Jahreszeit eine hohe Temperatur hat, erreicht dieses Heizungssystem das ganze Jahr hohe Leistungszahlen und ist aus energetischer Sicht die beste derzeitige Wärmequelle. Durch den konstant hohen Wirkungsgrad ist bei der Nutzung von Wasser-Wärmepumpen in der Regel keine Zusatzheizung mehr nötig. Dieses Heizungssystem überzeugt durch seine Effizienz und die niedrigen Betriebskosten. Um das Grundwasser zur Wärmegewinnung nutzen zu können, müssen vorab aber Probebohrungen zur Prüfung der Wasserqualität durchgeführt und entsprechende Genehmigungen eingeholt werden. Später muss das Grundwasser dann mit speziellen Förder- und Schluckbrunnen zur Nutzung erschlossen werden, wodurch einige Kosten bei der Installation der Anlage anfallen.

  • Wärmequelle Luft
    Diese Heizungssysteme wandeln die Energie der Außenluft in nutzbare Wärme um. Im Gegensatz zur Energiegewinnung aus dem Erdreich und Grundwasser ist die Installation von Wärmepumpen mit der Wärmequelle Luft äußerst unkompliziert und nicht mit behördlichen Genehmigungen verbunden. Luft-Wärmepumpen können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich des Hauses installiert werden. Nach außen installierte Wärmepumpen sind besonders unauffällig, während innen installierte Wärmepumpen die größtmögliche Effizienz bieten. In beiden Fällen ist die Geräuschentwicklung der Pumpen sehr gering und die Wärmeleistung ganzjährig konstant und leistungsstark. Aufgrund der unkomplizierten Installation sind Luft-Wärmepumpen in der Anschaffung günstiger als Wasser- und Erd-Wärmepumpen.

  • Abluft-Wärmepumpe
    Abluft-Wärmepumpen arbeiten gleichzeitig als Heizung, Lüftungsanlage und zur Warmwasseraufbereitung. Durch die Aufbereitung von Abwärme aus ausgetauschter Raumluft, auch Wärmerückgewinnung genannt, werden nicht nur Energie und Wärme gewonnen, sondern auch das Innenraumklima durch den Luftaustausch verbessert. Gerade bei Neubauten mit dichter Bauweise ist ein kontrollierter Luftaustausch notwendig, um die erforderliche Mindest-Luftwechselrate zu gewährleisten, die das Innenraumklima vor Überfeuchtung, Bakterien und Schimmelpilzbefall schützt und langfristig die Substanz des Gebäudes schont.
    Die aus den Abluft-Wärmepumpen gewonnene Wärme wird dem Heizungssystem und der Brauchwasserzubereitung zugeführt, wodurch ein Großteil der Heizenergie eingespart wird und CO2-Emissionen gemindert werden. Abluft-Wärmepumpen können platzsparend und im Vergleich zu Wasser- und Erd-Wärmepumpen kostengünstig installiert werden und sind sehr gut mit Solaranlagen kombinierbar.

Pelletheizung

Bei einer Pelletheizung handelt es sich um eine Heizung für Feststoffe, mit welchem sogenannte 'Pellets', meist gepresste Stäbchen aus Holzspänen und Sägemehl, verbrannt werden. Bezüglich der Wartung sind Pelletheizungen vergleichbar mit Öl- und Gasheizungen. Es wird unterschieden zwischen Zentralheizungen mit Steuerungstechnik und Einzelöfen für den Wohnraum mit einer direkten Wärmeabstrahlung, wobei erstere ab einem Wärmebedarf von 8 kW und letztere von maximal 6 bis 8 kW üblicherweise ihren Einsatz finden. Die Anschaffungskosten für eine Pelletheizung sind höher als bei vergleichbaren Gas- oder Ölheizungen, werden jedoch durch den niedrigeren Rohstoffpreis abgefangen. Hinzu kommt die Möglichkeit der Förderung bei der Verwendung erneuerbarer Rohstoffe.

Solarthermie zur Unterstützung der Heizung

Solarthermieanlagen wandeln Sonnenenergie in Wärme für Heizung und Warmwasseraufbereitung um. Hierfür werden auf dem Hausdach Solarkollektoren installiert, deren Speicher die gewonnene Wärme an das Heizungssystem abgibt. Sinnvoll ist die Solarthermie zur Unterstützung der Heizung und Warmwasseraufbereitung. Solarthermieanlagen eignen sich ideal als Ergänzung anderer Heizungssysteme wie zum Beispiel Pelletheizungen.

Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung

Blockheizkraftwerke, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung funktionieren, sind durch staatliche Fördermittel mittlerweile auch für Eigenheime interessant und finanzierbar. Blockheizkraftwerke können mit den unterschiedlichsten Rohstoffen wie Pflanzenöl, Biogas, Biomasse u. ä. betrieben werden und verwenden die bei der Verbrennung entstehende Wärme für Heizung oder Warmwasseraufbereitung. Aufgrund der hohen Leistung ersetzen sie 100 % der Heizkosten und sind für Eigenheime als sogenannte Mikro-Blockheizkraftwerke erhältlich.

Kombinationsmöglichkeiten der Heizsysteme

  • Kombination von Gasheizung mit Solarthermie
    Die Kombination von Gasheizung und Solaranlage ist ein sehr zuverlässiges und leistungsfähiges Heizungssystem, das sich eines gemeinsamen Wärmespeichers bedient. Die Solaranlage kann im Sommer 100 % des Heizbedarfs übernehmen und entlastet die Gasheizung im Winter. In der Anschaffung ist die Kombination aus Gasheizung und Solaranlage zwar teurer als die Verwendung von nur einem Heizungssystem, langfristig entfällt aber ein Großteil des Bedarfs an Erdgas oder Biogas zum Betreiben der Gasheizung, was finanzielle und ökologische Vorteile mit sich bringt.

  • Kombination von Wärmepumpe mit Solarthermie
    Die Kombination von Wärmepumpen mit Solaranlagen ist durch den hohen Wirkungsgrad, die Umweltfreundlichkeit und die niedrigen Betriebskosten von Wärmepumpen nicht erforderlich. Eine solche Kombination kann aber die Energieeffizienz von Wärmepumpen steigern, da Solarkollektoren bei niedrigen Außentemperaturen mehr Wärme gewinnen können als Wärmepumpen. Zudem können mit einer Solaranlage höhere Temperaturen bei der Warmwasseraufbereitung erzielt werden.

Heizysteme für im Vergleich

Wärmepumpe

Kosten: Zwischen 12 000 und 18 000 €.
Umweltverträglichkeit: Hängt ab von der Art der Stromentstehung.
Zukunftssicherheit: Die Sicherheit der Versorgung ist abhängig von derjenigen der Stromversorgung.
Förderung: Es existieren KfW-Förderprogramme sowie eine BAFA-Förderung ausgesuchter Wärmepumpen in Bestands-Bauten.
Vorteile: Eine Lagerhaltung ist nicht notwendig.
Nachteile: Hoher Anschaffungspreis.

Blockheizkraftwerk

Kosten: Zwischen 15 000 und 30 000 €.
Umweltverträglichkeit: Abhängig von Brennstoffart bei optimaler Ausnutzung der Rohstoffe.
Zukunftssicherheit: Abhängig von Rohstofflieferanten.
Förderung: KfW- und BAFA-Programme.
Vorteile: Unabhängig vom Versorgungsnetz, geringer Platzbedarf.
Nachteile: Hohe Anschaffungs- und Wartungskosten, unwirtschaftlich bei nur geringem Bedarf an Energie.

Pelletheizung

Kosten: 12 000 bis 25 000 €
Umweltverträglichkeit: Hoch, da nachwachsender Rohstoff (Holz).
Zukunftssicherheit: Sicher, da moderne Anlagen einen Wirkungsgrad von bis zu 90% aufweisen.
Förderung: KfW- und BAFA-Förderungen.
Vorteile: Unabhängigkeit von Energieversorgern.
Nachteile: Hohe Anschaffungskosten, Lagerhaltung erforderlich, Preise für Pellets langfristig nicht überschaubar.

Solarthermie

Kosten: Zwischen 5 000 und 14 000 €.
Umweltverträglichkeit: Hoch, da regenerative Energie.
Zukunftssicherheit: Aufgrund unbegrenzter Verfügbarkeit sehr zukunftssicher.
Förderung: KfW- und BAFA-Förderungen.
Vorteile: Keine Lagernotwendigkeit, unabhängig von Energieversorgern, lange Lebensdauer.
Nachteile: Momentan ist der Energiebedarf alleine durch Solarenergie nicht zu decken.

Fördermöglichkeiten für zukunftsweisende Heizsysteme

Wohl die Mehrheit der Bauherren oder Hausbesitzer sind prinzipiell bereit, ihren Neubau oder ihre Modernisierung mit Rücksicht auf Natur und Umwelt-Ressourcen durchzuführen. Doch dafür ist erst einmal eine gewisse Kapitaldecke für die anfallenden Mehrkosten nötig. Müssen solche Maßnahmen mit der Aufnahme von Krediten bestritten werden, so steht die Wirtschaftlichkeit dessen oft sehr schnell infrage. Aus diesem Grunde haben Bund und Länder entschieden, angehende Bauherren und Hausbesitzer zu unterstützen, indem verschiedene Möglichkeiten zur Förderung von Baumaßnahmen bereitgestellt werden.

Be- und Entlüftungssysteme: Moderne Häuser brauchen Lüftungskonzepte

In den vergangenen Jahren haben sich die energetischen Anforderungen, die an Neubauten gestellt werden, laufend verschärft. Ein Ende dieser Entwicklung ist angesichts der Klimaziele der EU nicht abzusehen. Ein absolut luftdichtes Gebäude muss allerdings anders belüftet werden als eines, das vor einigen Jahrzehnten gebaut worden ist: In heutigen Neubauten gibt es keinen „versehentlichen“ Luftaustausch über feine Risse im Mauerwerk oder nicht völlig abschließende Außentüren und Fenster. Der Rat, dreimal täglich per Stoßlüftung für einen Luft- und Feuchteaustausch zu sorgen, hat sich bei modernen Häusern überholt. Bauherren müssen heute über zentrale oder dezentrale Lüftungsanlagen nachdenken. In der Regel fällt die Entscheidung zugunsten einer zentralen Abluftanlage aus, weil das Gebäudeenergiegesetz (ehehemals Energieeinsparverordnung) aufgrund seiner engen Vorgaben an den Primärenergiebedarf keinen Spielraum mehr lässt.

Weitere Informationen über Heizungssysteme finden Sie unter https://www.hausbauberater.de/heiztechnik

 

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