Schnäppchenhäuser

MuskelhypothekWer günstiger bauen will, kann beim Hausbau selbst Hand anlegen, um Kapital zu sparen. Mit etwas handwerklichem Geschick und praktischen Erfahrungen lässt sich einiges preiswerter errichten als bei einer Auftragsvergabe an Handwerker.

Der Hausbau mit Eigenleistungen kann allerdings auch teuer werden, wenn die eigenen handwerklichen Fähigkeiten über- und die nötige Arbeitszeit und der Materialbedarf unterschätzt werden. Lassen Sie sich nicht zu Eigenleistungen überreden, die Sie sich nicht zutrauen. Bedenken Sie auch, dass Sie alle Arbeiten in Ihrer Freizeit erledigen müssen. Es wird sicher nicht immer möglich sein, nach einem ausgefüllten Arbeitstag auf der Baustelle zu stehen. Auch Bekannte und Freunde werden nicht dauernd Lust und Zeit haben, Ihnen auf der Baustelle zu helfen.

Was Sie beim Hausbau mit Eigenleistungen unbedingt bedenken müssen

  • Wenn der Fachmann nach einem misslungenen Versuch kommen und die Fehler beheben muss, wird es meistens sehr viel teuer. Da hätte es sich dann mehr gelohnt gleich einen Handwerker zu beauftragen.
    Für Eigenleistungen gibt es keine Gewährleistung durch den Bauunternehmer.
  • Gefährlich wird es, wenn durch Eigenleistungen die Gewährleistung in Bereichen des Hauses erlischt. Das passiert oft dann, wenn sich Gewerke überschneiden.
  • Bedenken Sie, dass man vor dem Beginn einer (Eigen-) Leistung die vom Baubetrieb erbrachten Bauleistungen abnimmt! Spachteln Sie also z. B. eine Wand, so akzeptieren Sie diese in dem Zustand. Eine Reklamation wird kaum erfolgreich sein.

Die Eigenleistungen beim Hausbau

Wer ein Haus bauen möchte, will dies möglichst kosten- und zeitsparend tun. Wir haben Ihnen hier aufgeführt, welche Eigenleistungen sehr beliebt sind und welchen Umfang diese erfahrungsgemäß haben.

Malern und Tapezieren

Wer sich zutraut, diese Arbeiten im eigenen Neubau selbst auszuführen, sollte dabei beachten, dass verschiedene Vorarbeiten durchgeführt werden müssen, bis das neue Heim endlich im erwünschten 'Glanz erstrahlt'. Zunächst müssen die Flächen ermittelt werden, um so den Materialbedarf zu bestimmen. Beim Vermessen der Räume müssen schräge Wände und Decken unbedingt berücksichtigt und die Aussparungen für Fenster und Türen bedacht werden. Bei der Auswahl von gemusterten Tapeten ist auf den sogenannten Rapport zu achten, um den Verschnitt genau berechnen zu können. Beim Kauf der Tapeten sollte auf identische Fertigungsnummern geachtet werden, um später problemlos nachbestellen zu können. Wichtig ist, dass vor den Malerarbeiten die Böden, Türstöcke und Bodenleisten abgedeckt oder abgeklebt werden müssen, um sie vor Spritzern zu schützen. Risse und Unebenheiten in Wänden und Decken sollten mit Schleifpapier oder einer Spachtelmasse ausgleichen und geglättet werden. Bevor Sie nun mit den Malerarbeiten beginnen, ist eine Grundierung der Flächen zu empfehlen. Auf den gut getrockneten Untergrund kann nun endlich die Tapete oder Farbe aufgebracht werden, wobei zum Tapezieren eine ideale Raumtemperatur von 20 Grad Celsius und keine Zugluft herrschen sollte.

Das Verlegen der Bodenbeläge

Ungeachtet der Art des zu verlegenden Bodenbelags muss der Untergrund selbstverständlich trocken, eben und sauber sein. In einigen Fällen, zum Beispiel beim Verlegen von Laminat, kann es nötig sein, unter dem Bodenbelag eine Dämmfolie unterzubringen, um den Trittschall zu reduzieren.
Bestimmte Bodenbeläge müssen voll– oder teilflächig verklebt werden. Hierfür werden Spachtel und Klebermaterial aus dem Fachhandel benötigt. Der verwendete Belag sollte sich gut 24 Stunden vor der Verlegung im Raum bei einer Temperatur von etwa 20 Grad Celsius akklimatisieren. Geeignetes Handwerkszeug zum Zuschneiden und Vermessen des Bodenbelags sowie Reinigungsmittel müssen ebenfalls vorab besorgt werden.

Die Fliesenarbeiten

Für die Fliesenarbeiten benötigen Sie nicht nur Fliesen, Fliesenkleber, Grundierungsmittel, Fugenabstandhalter, Fugenkreuze, Silikon, Fugenmasse und Fliesenschienen, sondern auch das geeignete Werkzeug: Spachtel und Kellen, Fliesen-Schneidemaschine, Lochzange, Meterstab, Wasserwaage, Gummihammer, Rakel, Eimer, Schwamm, Gummi-Handschuhe und einen Pinsel für die Grundierung. Zunächst müssen Sie den Untergrund säubern, eventuelle Unebenheiten glätten und die Flächen mit Tiefengrund vorbereiten. An den Wänden sollte man nie mit einer ganzen Fliese anfangen, sondern mittig ausmessen, um zum Rand hinzuarbeiten.

Trockenbauarbeiten und Bodeneinstieg

Typische Beispiele für Eigenleistungen wären hier etwa das Beplanken der Decke des Erdgeschosses in einem von uns erstellten Bungalow, der oberen Decken einer Stadtvilla sowie Decken und Dachschrägen im Einfamilienhaus. Bei dieser Eigenleistung ist zunächst eine tragfähige Unterkonstruktion mit zulässigem Befestigungsmaterial anzubringen, an der schließlich das Beplanken mit genormten Gipsbauplatten erfolgt. In Feuchtbereichen wie Bad oder Dusche werden imprägnierte Gipsbauplatten verwendet. (Wichtig: Bei Dachschrägen muss mit einer sogenannten Konterlattung ausgeglichen werden, bevor die Gipsplatten befestigt werden können, da Dachsparren mit der ebenen Seite stets nach oben in Richtung Dachlattung zeigen!) Im Stoßbereich sollten die Gipsplatten nicht nur verspachtelt, sondern mit speziellem Kleber auch miteinander verbunden werden. Die unterschiedlichen Materialien sollten stets vom gleichen Hersteller sein, um Unverträglichkeiten zu vermeiden. Bauwerksanschlüsse werden nicht verspachtelt, sondern dienen als Bewegungsfugen.

Als Einstieg zum Dachboden kann für eine gedämmte Einstiegsluke (60x 120 cm) in Eigenleistung ein umlaufender Holzrahmen montiert werden. Auch ein Galeriegeländer muss ( bei Nutzung des Spitzbodens) in Eigenleistung erstellt werden.

Dämmung der Dachschrägen

Um einen optimalen Wärme – und Schallschutz zu gewährleisten, sollte die Dämmung zwischen den Dachsparren mit einer 200 Millimeter starken Mineral-Dämmung (nicht brennbar!) mit aufgebrachter Dampfsperre erfolgen. Für die Verbindung der Dampfsperre mit den Massiv-Bauteilen wird ein lösemittelfreier Spezialkleber verwendet, der absolut geruchlos ist und auf Dauer haftet.

Die Außenanlagen

Die Außenanlagen gehören beim Hausbau in der Regel zu den Eigenleistungen der Bauherren. Dazu zählen nicht nur Grünflächen und Anpflanzungen, sondern auch das Anlegen und Pflastern von Wegen oder Einfahrten, die Einfriedung des Grundstücks mit Zäunen oder Pflanzen und nicht zuletzt das Errichten eines Carports, einer Garage oder Befestigen eines Stellplatzes.

Noch ein Tipp
Wenn Sie mit Nachbarschaftshilfe und der Unterstützung von Verwandten rechnen, dann kalkulieren Sie auch die Kosten für Versicherungen und Verpflegungskosten mit ein.

Ausführliche Informationen über den Hausbau mit Eigenleistungen finden Sie auf www.hausbauberater.de/bauwissen/eigenleistungen. Dort wird auch der Umfang der jeweiligen Bauleistung ausführlich beschrieben.

Eigenleistung beim Hausbau  – eine sinnvolle Investition?

Viele Bauherren suchen nach Möglichkeiten, um mit Eigenleistungen die Baukosten senken zu können. Sie sind der Meinung, ihre Kenntnisse reichten aus, bestimmte Arbeiten selbstständig durchführen zu können. Grundsätzlich sind diese Argumente sehr sorgfältig zu prüfen. Im ersten Augenblick senken Eigenleistungen die Baukosten, weil natürlich für einen Rohbau an den Bauunternehmer weniger zu bezahlen ist als für ein schlüsselfertig erstelltes Gebäude. Bei genauer Kalkulation wird jedoch deutlich, dass nur die tatsächlichen Arbeitsstunden der Handwerker eingespart werden können – die Materialkosten bleiben erhalten. Hinzu kommen die privaten Fahrten für den Materialtransport und gegebenenfalls die Bezahlung von Helfern beim Hausbau oder Mietkosten für Fahrzeuge. Besonders problematisch wird es, wenn sich Unfälle auf der Baustelle ereignen, da der Versicherungsschutz oft nicht ausreicht. Tatsächlich wiegt die eingesparte Summe den eigenen Zeitaufwand kaum auf. Jeder Fehler wird mit Ärger, Verzögerung am Bau und zusätzlichen Kosten bestraft. Das entscheidende Argument ist aber die Bauabnahme mit entsprechendem Qualitätsnachweis, die für jede Eigenleistung am Bau dann eigenständig nachgewiesen werden muss. Die Bauüberwachung und letztlich die Gewährleistung des Unternehmers gelten nicht für selbst erbrachte Leistungen.

Denkanstöße zum Thema Hausbau ohne Eigenleistung

In vielen Fällen hat sich der schlüsselfertige Hausbau als günstigere Alternative erwiesen. Um Kosten zu sparen, könnte sich die Frage lohnen, ob das Haus mit einer Bodenplatte statt Keller gebaut werden könnte. Überhaupt bildet eine bedarfsgerechte Planung die beste Grundlage, um die Kosten beim Hausbau zu optimieren. Ein günstiger Hausbau erfordert nicht allein den Blick auf die Kosten, sondern auch auf weitere Möglichkeiten der Kostenersparnis. Gespart werden kann oft beim Grundstück, beim Dach und der Fassade. Exklusive Dachformen sind teurer als einfache Dächer und eine Putzfassade ist günstiger als Klinker. Auch bei der Finanzierung sollten Verbraucher nach Einsparmöglichkeiten suchen, indem sie sich sorgfältig beraten lassen. Selbst die Bauweise hat Einfluss auf die Kosten beim Hausbau. Ein Fertighaus ist oftmals günstiger als ein Massivhaus, weil es mit weniger Aufwand gedämmt werden kann. Grundsätzlich sollten Bauherrn auch die Nachhaltigkeit im Blick haben. Unter diesem Aspekt wird ein bedarfsgerecht galantes Haus auf einem kleinen Grundstück oft die bessere Wahl sein. Bei einem Doppelhaus zum Beispiel könnte man sich die Kosten für die Baugenehmigung teilen und die Baunebenkosten reduzieren, indem man die Abläufe optimiert. Dies alles sind Optionen, die den Hausbau auch ohne Eigenleistungen günstiger werden lassen und vielleicht auch die Baufinanzierung erleichtern.

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