Schnäppchenhäuser

DämmstoffeJe nachdem, welche Vorhaben mit dem Dämmstoff realisiert werden sollen, können unterschiedliche Dämmstoffe in Betracht kommen. Generell sind die natürlichen Dämmstoffe beispielsweise für den ökologischen Hausbau und die umweltbewusste Sanierung zu empfehlen. Betrachtet man jedoch die Wärmedämmeigenschaften, haben die synthetischen Dämmstoffe die Nase vorn. In den meisten Fällen sind diese auch günstiger als die natürlichen Alternativen.
Allerdings lassen sich viele Dämmstoffe auch sehr flexibel einsetzen. Dachdämmung, Kellerdämmung, Fußbodendämmung oder Fassadendämmung: Je nach Einsatzgebiet können zahlreiche Dämmstoffe genutzt werden. Allerdings ist gerade bei fragilen Konstruktionen auf das Eigengewicht der einzelnen Dämmstoffe zu achten. Je leichter diese sind, umso eher lassen sie sich beispielsweise für die Dämmung im Steildach verwenden. Von Belang ist ebenfalls der Schallschutz, der je nach Dämmstoff unterschiedlich gut ausfällt. Gerade bei Fußbodendämmungen kommt diesem Aspekt eine besondere Bedeutung zu.

Weitere Aspekte bei der Wahl der Wärmedämmung

Natürliche Dämmstoffe weisen keine Gesundheitsgefahren auf, lassen sich nahezu vollständig recyceln und sind frei von Schadstoffen. Anders sieht es bei den synthetischen Dämmstoffen aus. Oftmals werden sie mit speziellen Flammschutzmitteln versetzt, um die Entflammbarkeit zu minimieren. Diese können aber, sollte es tatsächlich zum Brand kommen, toxische Substanzen ausströmen, die gesundheitsgefährdend sind. Auch beim Zuschnitt der Dämmstoffe kann es zu Feinstaubbelastungen kommen. Fast immer wird daher zu einer entsprechenden Schutzausrüstung, die wenigstens aus Handschuhen und Atemmaske bestehen sollte, geraten.

Entscheidend für den richtigen Dämmstoff sind zudem folgende Punkte:

  1. Ist der Dämmstoff diffusionsoffen?
  2. Ist der Dämmstoff resistent gegenüber Witterungseinflüssen und Feuchtigkeit?
  3. Wie anfällig ist die Wärmedämmung gegenüber Schimmelpilz- und Ungezieferbefall?
  4. In welche Baustoffklasse wird der Dämmstoff eingeordnet (leicht entflammbar, schwer entflammbar, nicht entflammbar)?

Nicht zuletzt werden für viele Käufer die Kosten des Dämmstoffs eine wichtige Rolle spielen. Diese alleine entscheiden jedoch nicht über den Endpreis. Wichtig ist ebenso die laut gEG vorgeschriebene Mindestdämmdicke. Je geringer diese ausfällt, desto weniger Materialeinsatz ist erforderlich und desto günstiger fallen dann die Gesamtkosten aus. Hierbei spielt auch die Rohdichte, die mit verantwortlich für das Eigengewicht der Wärmedämmung ist, eine wichtige Rolle.

Natürliche Dämmstoffe – ein wachsender Trend

Das Umweltbewusstsein steigt deutlich und auch vor Häuslebauern macht es keinen Halt. Sie suchen nach Möglichkeiten, ökologisch zu bauen, und finden im Handel eine stetig steigende Zahl natürlicher Baustoffe. Besondere Bedeutung kommt dabei den Dämmstoffen zu, da eine gute Wärmedämmung nicht nur den Wohnkomfort steigert, sondern sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Allerdings muss man heute nicht mehr zwingend auf althergebrachte Dämmstoffe setzen, sondern es bietet sich eine Vielzahl natürlicher Dämmstoffe am Markt. Dazu zählen Flachs, Blähton, Kokosfasern, Kork, Schafwolle, Schilf, Seegras und Stroh. Allen natürlichen Dämmstoffen ist gemein, dass sie frei von Schadstoffen sind. Sie basieren auf natürlichen Ausgangsmaterialien, lassen sich häufig recyceln oder sogar kompostieren. Gute bis sehr gute Wärmedämmeigenschaften, ein hoher Schall- und Wärmeschutz und die hohe Diffusionsoffenheit und Kapillaraktivität sind weitere Vorteile der natürlichen Dämmstoffe.

Holzfaser-Dämmplatten – Wärmedämmung mit Holz

Holz gehört seit Jahrhunderten zu den traditionellen Baustoffen. Moderne Aufbereitungsverfahren machen es jedoch auch möglich, Holzfasern als effektive Dämmstoffe einzusetzen. In der Regel werden dazu Holzfaser-Dämmplatten genutzt, die eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,04 W/mK bis 0,55 W/mK vorweisen können. Die verwendeten Fasern stammen häufig von Nadelhölzern und werden als Abfallprodukte der Holzindustrie zu Dämmstoff aufbereitet. Leider werden viele Holzfaser-Dämmplatten noch mit Bitumen, Paraffin oder Latex produziert, statt nur auf natürliche Bindemittel zurückzugreifen. Dennoch gelten alle Arten von Holzfaserplatten als außerordentlich druck- und formbeständig sowie resistent gegen Schimmel und Insekten. Holzfaser Dämmstoffe wirken feuchtigkeitsregulierend und halten auch in den warmen Sommermonaten die Hitzebelastung gering.

Kork – atmungsaktiver Dämmstoff

Dämmstoffe aus Kork werden aus der Rinde der Korkeiche hergestellt. Im Fachhandel werden Kork-Dämmplatten und Granulate angeboten, wobei in der Regel beide Produkte ohne künstliche Bindemittel produziert werden. Chemisch imprägnierte Produkte werden hingegen als gesundheitlich bedenklich eingestuft. Kork ist als Dämmmaterial resistent gegen Fäulnis, Schädlinge und Verrottung. Als verhältnismäßig leichter Dämmstoff wirkt Kork diffusionsoffen und ist demnach in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder an die Außenluft abzugeben. Darüber hinaus sind Korkplatten druckbelastbar sowie normal entflammbar nach der Baustoffklasse B2. Die Wärmeleitfähigkeit von Kork beträgt durchschnittlich 0,04 W/mK bis 0,05 W/mK, wobei mit dem Naturmaterial auch eine gute Schallisolierung erzielt werden kann.

Hanf – von Natur aus fungizid und antibakteriell

Hanf ist ein pflanzliches Dämmmaterial, bei dem die Pflanzenfasern zu einem Vlies gebündelt und durch die Kombination mit Stärke oder stützenden Fasern versteift werden. Hanf wird in Form von Dämmplatten, Dämmmatten sowie als lose Stopfdämmung angeboten. Dämmstoffe aus Hanf weisen eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit auf, bieten einen guten Schallschutz und sind resistent gegen Schimmel und Schädlinge. Auch in Bezug auf die Wärmeleitfähigkeit mit Werten zwischen 0,04 W/mK bis 0,045 W/mK kann die Hanfdämmung überzeugen. Hanf-Dämmmaterial kommt ohne Imprägnierungen aus, da es von Natur aus bereits fungizid und antibakteriell ausgestattet ist.

Schafwolle – tierische Fasern für ein warmes Zuhause

Schafwolle wird nicht nur für Wollprodukte der Bekleidungsindustrie genutzt, sondern kann auch effektiv als Dämmstoff eingesetzt werden. Nach der Schur wird die Schafwolle gereinigt und zu einem Vlies gefilzt. Durch die Zugabe von Borsalz wird die Entflammbarkeit der Schafwolle reduziert, während bei einigen Produkten Kokosfasern oder Polyesterfasern für mehr Festigkeit eingearbeitet werden. Als Dämmung wird Schafwolle in Form von Dämmplatten, Dämmmatten oder Stopfdämmung angeboten. Schafwolle bietet nicht nur gute Eigenschaften in der Wärme- und Schalldämmung, sondern wirkt auch luftreinigend. Sie ist in der Lage, bis zu 33 % ihres eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit aufzunehmen und bei Bedarf durch die Fasern gereinigt wieder an die Außenluft abzugeben. Die Dämmeigenschaften von Schafwolle sind mit Werten zwischen 0,035 W/mK bis 0,045 W/mK sehr gut.

Zellulose – Dämmung aus Altpapier

Aus Altpapier werden im Wege des Recyclings Zellulose-Fasern gewonnen, die mit Brandschutzzusätzen wie Borsalz vermischt in Plattenform oder als lose Fasern als Dämmung genutzt werden können. Dämmstoffe aus Zellulose sind resistent gegen Ungeziefer sowie Schimmel und weisen hervorragende Schallschutzeigenschaften vor. Darüber hinaus sind Zellulosefasern elastisch, wirken feuchtigkeitsregulierend und sind diffusionsoffen. Die Fasern werden gerne als Einblasdämmung oder Schüttdämmung genutzt, da sie sich auch in schmalen Hohlräumen noch sehr gut verpressen und verdichten lassen. Dämmstoffe aus Zellulose bieten eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,04 W/mK bis 0,045 W/mK und überzeugen auch durch einen adäquaten Hitzeschutz im Sommer. Dank der Kombination mit Brandschutzzusätzen werden Zellulose-Dämmungen als normal entflammbar der Baustoffklasse B2 zugeordnet.

Natürliche Dämmstoffe müssen nicht teuer sein

Obwohl man gemeinhin annimmt, dass natürliche Dämmstoffe zweifelsohne teuer seien, ist das nicht zwingend der Fall. Mitunter sind einige der hier vorgestellten Dämmstoffe sogar preiswerter als die klassischen Varianten. Zudem werden die natürlichen Dämmstoffe in verschiedenen Varianten im Handel angeboten und eignen sich so für die Dachdämmung ebenso wie für die Außen- und Innendämmung. Sogar in Kombination mit Wärmedämmverbundsystemen lassen sich einige der natürlichen Dämmstoffe einsetzen. Die meisten natürlichen Dämmstoffe sind normal entflammbar und damit der Baustoffklasse E zugeordnet. Sie werden teilweise mit Borsalzen imprägniert, da sie in ihrer puren Form zu leicht entflammbar wären. Andere natürliche Dämmstoffe kommen dagegen ohne jegliche Zusatzstoffe aus.
Bauherren sollten darauf ebenso achten, wie auf die gesamte Ökobilanz. Generell gilt: Heimische natürliche Dämmstoffe mit kurzen Transportwegen weisen eine bessere Ökobilanz auf als diejenigen, welche weite Reisen hinter sich bringen müssen.

Die klassischen Dämmstoffe

Polystyrol

Bei Polystyrol handelt es sich um einen kostengünstigen Dämmstoff, der expandiertes Polystyrol (EPS) sowie extrudiertes Polystyrol (XPS) zum Marktführer gemacht hat. EPS und XPS werden in der Regel in Form von Dämmplatten genutzt, wobei sich EPS für Decken, Fassaden oder Dämmschichten unter Estrich eignet. Mit XPS Dämmplatten können hingegen auch Balkone, Sockel oder Flachdächer gedämmt werden, die einer höheren Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt sind.
Die Wärmeleitfähigkeit von Polystyrol beträgt etwa 0,032 W/mK bis 0,045 W/mK. Darüber hinaus gilt Polystyrol als lange haltbar, wobei verschiedene Hersteller sogar eine Lebensdauer von 20 bis 50 Jahre angeben.
Auch wenn Polystyrol in Plattenform komfortabel zu verarbeiten ist, sollte die Dämmmaßnahme von versierten Handwerkern durchgeführt werden. Schon die kleinsten Lücken in der Dämmschicht können durch die Einwirkung von Feuchtigkeit Schäden am Massivhaus zur Folge haben.

Glas- oder Steinwolle

Bei Glaswolle und Steinwolle handelt es sich um mineralische Materialien zur Wärmedämmung. Sie bestehen aus Mineralfasern, die unter großem Aufwand und enormem Energieverbrauch künstlich produziert werden, weshalb sie in ihrer Ökobilanz immer wieder Kritik finden. Mineraldämmstoffe können jedoch sehr flexibel eingesetzt werden, zum Beispiel als Klemmfilz oder loses Dämmmaterial für schmale Winkel und Ecken. Eine Dämmung aus Glaswolle oder Steinwolle verfügt mit Werten zwischen 0,035 W/mk bis 0,05 W/mK im Winter über gute Dämmeigenschaften. Im Sommer leisten beide Dämmstoffe hingegen nur wenig Hitzeschutz. Mineralwolle gilt als langlebig, formstabil sowie beständig gegen Feuchtigkeit, Schimmel oder Insekten. Mäuse und andere Nagetiere nisten sich jedoch gern in Dämmschichten aus Glas- oder Steinwolle ein.

PUR-Hartschaum

Dämmplatten aus Polyurethan-Hartschaum werden häufig beim WDVS (Wärmedämmverbundsystem) an Außenwänden fixiert. Die Hartschaumplatten gelten als leicht, langlebig, wasserabweisend sowie druckfest und formstabil. Polyurethan Hartschaumplatten werden mit Erdöl unter einem hohen Aufwand an Energie produziert, was ihre Ökobilanz schmälert. Während ihr Wärmeleitwert zwischen 0,02 W/mK und 0,025 W/mK liegt, lässt ihr Schutz vor sommerlicher Hitze etwas zu wünschen übrig. Beim Kauf von Polyurethan als Dämmstoff sollte auf eine FCKW-freie Ausführung geachtet werden.

Ausführliche Informationen zu Dämmstoffen finden Sie auf hausbauberater.de/bauwissen/daemmstoffe

 

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