Schnäppchenhäuser

Rohbau ausbauenDie enthaltenen Leistungen der einzelnen Anbieter für einen Rohbau sind sehr unterschiedlich. Zum Rohbau bauen gehören in der Regel die Betonarbeiten, Maurerarbeiten, der Einbau der Betontreppe sowie die Errichtung des Dachstuhls. Kurz gesagt: Mit dem Richtfest gelten die Rohbauarbeiten in der Regel als abgeschlossen. Dies ist also das mindeste, was man erwarten kann. Aber es gibt auch andere Firmen, deren Leistungen auch beim Rohbau über das Mindestmaß hinaus gehen. Es kommt also auch beim Rohbauhaus darauf an, die Preise und Leistungen genau zu vergleichen. So bleiben Ihnen als Bauherren unangenehme Überraschungen erspart.

In vielen Rohbauangeboten fehlen die Erdarbeiten, die Baustelleneinrichtung und das für den Hausbau nötige Bodengutachten. Auch die Bauplanung ist in vielen Fällen nicht im Leistungsumfang enthalten.

Wir empfehlen Ihnen diesen Leistungsumfang

Zunächst sollten Sie Ihren Rohbau mit erfahrenen Architekten individuell planen und eine Baugrunduntersuchung durchführen. Neben der Bauplanung sollten

  • die Baustelleneinrichtung
  • die Erdarbeiten
  • die Errichtung der Bodenplatte oder des Kellers
  • die Dacheindeckung mit Flaschnerarbeiten
  • die Fenster inkl. der Außenfensterbänke
  • der Außenputz

enthalten sein. Sodann müssen Sie selbst diese Leistungen in Eigenregie ausführen:

Folgende Leistungen müssen Sie in Eigenleistung ausführen

  • nicht tragende Innenwände erstellen
  • komplette Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallation
  • Trockenbau und Dämmung im gesamten Haus
  • Innenfensterbänke
  • Innenputz- und Estricharbeiten
  • Hausanschlüsse (erfolgt in der Regel durch die örtlichen Versorgungsträger)
  • Fliesenarbeiten
  • Innentüren
  • Treppenanlage (Sofern Sie keine Betontreppe durch uns einbauen lassen.)
  • Malerarbeiten und Bodenbelagsarbeiten
  • Außenanlagen

Die nachfolgend aufgeführten Eigenleistungen entsprechen in ihrer Reihenfolge im Wesentlichen dem Zeitplan, in dem sie zeitlich ausgeführt werden müssen.

Nicht tragende Innenwände (Trennwände) erstellen

In den Projektunterlagen zu Ihrem Haus sind sämtliche Innenwände enthalten. Die tragenden Wände haben wir beim Rohbau bereits errichtet, nun verbleiben für Ihre Eigenleistung die nicht tragenden Wände, die die einzelnen Räume voneinander abtrennen. Wir unterscheiden zwischen gemauerten Wänden und Trockenbau. Diese Auswahl ist in Ihren Projektunterlagen vermerkt. Zu den gemauerten Wänden gibt es eine Auswahl an Steinmaterial. Gasbeton ist dabei die Variante, die sich in Eigenleistung sicherlich problemlos verarbeiten lässt. Die Steine können mit einer Bügelsäge oder einem elektrischen Alligator zugeschnitten werden. Mit Gasbetonkleber werden die Steine miteinander verbunden und Ihre wichtigste Arbeit ist dabei, ständig mit der Wasserwaage die senkrechte und waagerechte Linie zu kontrollieren. Bevor Sie die erste Schicht anlegen, bringen Sie auf dem Rohfußboden an ihrem Verlauf einen Dichtungsanstrich oder Sperrputz auf. Überall, wo diese Wände auf Rohbauwände treffen, werden sie in mehreren Schichten mit diesen durch Einstemmen verzahnt.
Eine weitere gängige Variante sind Hochlochziegel, die mit einem Mörtelbett verarbeitet werden. Obwohl es diese auch in größeren Formaten gibt, gehört wesentlich mehr Übung dazu, sie zu einer genau senkrecht stehenden Wand zu vermauern.
Die dritte, oft verwendete Variante sind Kalksandsteine. Sie zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit aus und besitzen eine hohe Passgenauigkeit. Dies erleichtert zwar ihre Verarbeitung, das harte Material erfordert jedoch ein sehr aufwendiges Zuschneiden. Dieser Nachteil setzt sich fort, wenn die Mauerschlitze für die Installationen eingebracht werden müssen.
Trockenbauwände bestehen aus einem metallenen - eventuell auch aus Kanthölzern gefertigten - Ständerwerk, welches genauestens errichtet werden muss. Es wird von beiden Seiten mit Gipskartonplatten beplankt, zwischen denen eine Dämmschicht eingebracht wird. Wichtig ist dabei, ausreichend dicke Platten zu verwenden, um der Wand Sicherheit vor Durchbiegung zu geben und später Einrichtungsgegenstände daran befestigen zu können. Die meiste Arbeit bereiten Trockenbauwände beim Spachteln.

Komplette Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation

Nachdem das gesamte Mauerwerk fertiggestellt ist (Trockenbauwände zunächst nur einseitig beplankt), beginnt die Installation der Haustechnik. Beachten Sie dabei jedoch, dass viele dieser Arbeiten nur durch einen zugelassenen Fachbetrieb ausgeführt werden dürfen. Bei der Elektroanlage beginnt dies mit der Beantragung des Zählers beim Energieversorgungsunternehmen. Den Einbau des Zählerschrankes sowie der Sicherungsverteiler einschließlich der Klemmarbeiten muss ebenfalls der Elektriker vornehmen. Beauftragen Sie dazu eine Fachfirma und besprechen Sie mit dem Chef Ihren Anteil der Eigenleistungen. Mit etwas Übung können Sie Mauerschlitze und Schalterdosen fräsen, einfache Kabelverlegungen ausführen und nach dem Verputz Schalterdosen freilegen. Bei der Komplettierung mit Schaltern und Steckdosen können Sie den Monteur unterstützen.
Für die Heizungsanlage gilt dies genauso. Dem Heizungsbauer obliegen sämtliche Arbeiten an der Gas- oder Ölanlage sowie der Heizzentrale. Das Hängen der Heizkörper und Verlegen der Mehrschicht-Verbundrohre können Sie unter seiner Anleitung jedoch selbst vornehmen. Mit einer Druckprobe durch den Heizungsbauer nach der Verlegung sind Sie sicher, alles richtig gemacht zu haben.
Die gleichen Verlegevorgänge sind bei der Sanitäranlage erforderlich. Hier laufen Sie zu großer Form auf, wenn die Komplettierung der Sanitäreinrichtung mit Wasch- und Toilettenbecken, der Badewanne und den Armaturen beginnt. Bereits vor der Verlegung der Rohre sollten Sie in Badstudios und beim Fachhandel entschieden haben, welcher Stil Ihr fertiges Bad prägen soll. Dementsprechend kaufen Sie die passende Sanitärkeramik, Armaturen, Duschtrennwand etc. ein. Nach diesen Einrichtungsgegenständen richten sich die richtigen Standorte der Anschlüsse.

Trockenbau und Dämmung

Trockenbauwände wurden bereits beim Thema nicht tragende Innenwände vorgestellt. Die Trockenbauarbeiten in Eigenleistung beziehen sich aber auch auf das Verkleiden der Dachschrägen. Vorher müssen jedoch die Abstände zwischen den Dachsparren mit Mineralwolle, meist 160mm stark, gedämmt werden. Sie können Mineralwolleplatten oder loses Material von der Rolle verwenden. Schneiden Sie die Stücke so zu, dass sie drei Zentimeter breiter als der Abstand zwischen den Sparren sind. Achten Sie darauf, dass die Stücke eng aneinander liegend verlegt werden. Hohlräume verschlechtern die Dämmwirkung und erhöhen Ihren späteren Verbrauch an Heizenergie enorm. Nach dem Verlegen der Mineralwolle wird eine Dampfsperre aus Spezialfolie auf die Sparren aufgetackert. Erst dann folgt die Lattung und Konterlattung, auf die die Gipskartonplatten aufgeschraubt werden.

Innenfensterbänke

Innenfensterbänke bestehen meist aus Marmor oder Terrazzo. Neue Materialien wie Werzalit, ein hoch schlagfester und feuchtigkeitsresistenter Kunststoff mit verschiedenen Dekoren, sind preisgünstige und leicht zu verarbeitende Alternativen. Bei einigen Anbietern können sie online in Länge und Breite konfiguriert und bestellt werden. Achten Sie beim Einbau darauf, dass die Oberseiten eventueller Heizkörper nicht verdeckt werden. Der Einbau selbst erfolgt mit einer leichten Neigung von 2 bis 4 Grad vom Fenster weg. Der Untergrund muss eben sein. Die Fensterbank wird probeweise in den Fensterfalz eingeschoben und kontrolliert. Dann wird sie wieder entfernt und auf das Mauerwerk ein spezieller Klebehartschaum aufgetragen, der jedoch nicht zu dick sein darf. In diesen wird die Fensterbank eingesetzt und bis zum Aushärten ca. 30min in der nachkontrollierten Neigung belastet.

Innenputz- und Estricharbeiten

Nachdem sämtliche Installationen eingebracht worden sind, folgt der Innenputz. Die Zeiten, in denen die Wände aufwendig mit der Kelle verputzt wurden, sind vorbei. Engagieren Sie eine Maurerfirma, die die Arbeiten mit einer Putzmaschine erledigt. Sicher können Sie in die Arbeiten als Helfer mit einbezogen werden und Sie sparen Kosten. Beispielsweise das Anbringen der Putzschienen an allen Mauerkanten erfordert einige Zeit und gründliches Arbeiten. Sie können diese Arbeit selbst erledigen.
Das Gleiche bezieht sich auf die Estricharbeiten. Ein unebener Estrichfußboden vereitelt alle weiteren Arbeiten. Der Estrichleger verfügt über die nötigen Hilfsmaterialien, mit denen er den Fußboden vor dem Einbringen des Betons genauestens in Waage bringt. Ihre Hilfe bezieht sich auf das Einbringen der Dämmung, bevor der Estrich verlegt wird sowie auf Zuarbeiten beim Betonieren.

Hausanschlüsse

Alle Hausanschlüsse, also Strom, Wasser, Abwasser, evtl. Gas, Telefon und Kabelfernsehen erfolgen in der Regel durch den örtlichen Versorgungsträger und zum Festpreis. Eigenleistungen sind durch diese Festpreise nicht sinnvoll. Lediglich beim Abwasser können Sie durch die Schachtarbeiten und fachgerechte Verlegung der Rohre bis zum Übergabeschacht durch Eigenleistung Geld sparen.

Fliesenarbeiten

Fliesen besitzen mindestens die gleiche dekorative Wirkung wie eine farbig gestaltete Wand. Andererseits sind sie nicht so einfach veränderbar wie ein Anstrich. Sie werden sich also etliche Jahre an Ihren ausgewählten Fliesen erfreuen müssen. Überlegen Sie deshalb vorher gründlich, welchen Charakter Ihr Bad etc. über viele Jahre tragen soll. Außerdem spielen Abriebklasse und Rutschfestigkeit eine große Rolle. Verwenden Sie für die Fußböden nur rutschfeste Fliesen. Zur Verlegung ist ein völlig glatter Untergrund ohne Unebenheiten unbedingt erforderlich. Verwenden Sie zum Verlegen einen Fliesenkleber, in den Sie die Fliesen vollflächig einlegen. Als Abstandhalter dienen dabei Fliesenkreuze aus Plastik, wie sie jeder Baumarkt führt. Ein Fliesenschneider und Diamant-Kreisausschneider mit 68mm Durchmesser für die Schalterdosen sind notwendiges Zubehör.

Innentüren

Innentüren verschließen die Räume im Haus und sind gleichzeitig Schmuckelemente. Der Fachhandel hält eine riesige Auswahl an Dekoren mit Verzierungen oder Verglasungen bereit. Entscheiden Sie nach Ihren Vorstellungen. Zu jeder Tür gehört eine Türzarge, die Sie entsprechend der Wandstärke sowie der Höhe und Breite der Maueröffnung auswählen müssen. Diese wird beim Einbau vorher auf einer ebenen Fläche zusammengebaut und dann in die Maueröffnung gestellt. Nun erfolgt das genaue Einmessen mit einer möglichst langen Wasserwaage und das Verkeilen mit Hölzern gegen das Mauerwerk. Um das genaue Maß des Türblattes einzuhalten, verwenden Sie in der Öffnung Spreizen. Wenn die Zarge fest verkeilt und nochmals mit der Wasserwaage kontrolliert wurde, können Sie das Türblatt probeweise einsetzen und die Schließgenauigkeit überprüfen. Nun wird der Zwischenraum zwischen Zarge und Mauerwerk mit einem Hartschaum ausgeschäumt. Achten Sie auch hier auf luftdichtes Verschließen.

Treppenanlage

Die Treppenanlage wird erst nach dem Verputz, oft sogar erst nach den Malerarbeiten, eingebaut. Sehen die Planungsunterlagen eine vorkonfektionierte Fertigtreppe vor, ist diese ab Werk erhältlich und Sie können den Einbau mit mehreren Helfern selbst vornehmen. Angefertigte Treppen vom Treppenbauer hingegen gibt es in einer äußerst reichen Variantenvielfalt. Sowohl in verschiedenen Holzdekoren oder mit Glas und Edelstahl. Hier lohnt es sich, ausführlich in Katalogen zu blättern und Bemusterungen durch den beauftragten Treppenbauer vornehmen zu lassen. Wenn Sie sich für eine Holztreppe entscheiden, scheuen Sie bitte nicht die Mehrkosten von Vollholz. Sie amortisieren sich durch eine lange Lebensdauer im Gegensatz zu einer preisgünstigeren, furnierten Treppe, bei der sich die Kanten sehr schnell ablaufen.

Malerarbeiten, Bodenbelagsarbeiten und Außenanlagen

Mit diesen Eigenleistungen sind sie am Ziel Ihrer Wünsche vom eigenen Haus angekommen. Sie sind typische Heimwerkerarbeiten, wie sie auch bei jeder Renovierung etc. ausgeführt werden. Deshalb soll nicht erst umfangreich darüber berichtet werden.

Hinweise für Ihre Eigenleistungen beim Rohbau

Lassen Sie sich Zeit. Arbeiten Sie gründlich und mit Bedacht. Sie möchten lange Freude an Ihrem Haus und an mängelfreier Arbeit haben. Viele Eigenleistungen gehen schneller von der Hand, wenn Sie sich eingearbeitet haben. Sie müssen nicht vom ersten Mauerschlitz an arbeiten wie ein Profi. Üben führt zur richtigen Technik. Das Internet ist Ihnen ein zusätzlicher Ratgeber. Sie finden zu allen Themen des Innenausbaus gute Ratgeber von Herstellern und Fachbetrieben.

 

Somit steckt in einem Rohbau zwar noch eine ganze Menge Arbeit, doch diese lohnt sich. Denn wer auf Eigenleistung setzt, kann sehr viel Geld sparen und noch dazu stolz auf die eigene Leistung sein. Weitere Informationen über Eigenleistungen finden Sie hier: www.hausbauberater.de/bauwissen/eigenleistungen.

 

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