Schnäppchenhäuser

Aktionshaus bauenDer Immobilienboom und die Energiekrise haben die Preise in die Höhe schnellen lassen, sodass ein besonders günstiges Hausangebot auf den ersten Blick durchaus verlockend klingt. Potenzielle Bauherren, insbesondere Durchschnittsverdiener, sollten sich jedoch nicht von günstigen Angeboten blenden lassen. Denn auch beim Hausbau gilt: Wer billig kauft, zahlt häufig drauf. Auch wenn teuer nicht immer gut sein muss, hat Qualität ihren Preis. Gerade bei auffallend günstigen Offerten ist Vorsicht geboten, denn oft entstehen für jedes „Extra“ zusätzliche Kosten, sodass ein auf dem ersten Blick sehr günstig erscheinendes Hausangebot schnell zur Kostenfalle werden kann.

Was ist ein Aktionshaus?

Es handelt sich um Offerten von Hausanbietern, die innerhalb eines gewissen Zeitraums Häuser vermeintlich günstig anbieten. Die Architektur inkl. Grundriss sowie die Ausstattung ist in den meisten Fällen klar definiert. Interessenten wird suggeriert, dass dieses Sonderangebot etwas ganz besonderes sei und der günstige Preis nur für eine begrenzte Zeit gelten kann. Leider fallen viele Bauherren auf diese Masche herein und entscheiden sich aufgrund der vermeintlichen finanziellen Vorteile für ein solches Angebot. Hier verleiten beispielsweise äußerst geringe Hausbaukosten zu einem übereilten Vertragsabschluss. Natürlich sind preiswerte Angebote nicht per se zu verteufeln, doch gerade „echte Schnäppchen“ können am Ende zu bösen Überraschungen und erheblichen Mehrkosten führen.

Gut zu wissen:
Bei Änderungen der Baubeschreibung sind die Mehrkosten entweder überdurchschnittlich hoch oder der vermeintlich günstige Preis gilt für dann nicht mehr. Gleiches gilt für Anpassungen am Grundriss.

Worauf sollten Kunden achten?

Dreht sich das Beratungsgespräch nahezu ausschließlich um den vermeintlich günstigen Preis, ist Vorsicht angesagt. Die Bauherren sollten sich die berechtigte Frage stellen, ob vielleicht von etwas Wichtigem abgelenkt werden soll. Viele Hausverkäufer treten als kumpelhafte Typen auf: Sie schimpfen mit den Bauherren über die hohen Baupreise und geben sich viel Mühe, dem potenziellen Kunden auf freundschaftliche Art nahezukommen.

Vorbereitungen für ein Erstgespräch beim Hausanbieter

Aktionshäuser werden gerne aggressiv beworben. Doch bevor sich ein Bauherr zu einem ersten Beratungsgespräch entschließt, sollte er sich darüber im Klaren sein, welche Vorstellung er hat. Wenigstens im Groben sollten bestimmte Details des Eigenheims auf einem Notizzettel stehen. Dazu gehört eine realistische Vorstellung der Hausgröße und Überlegungen, ob ein Keller notwendig ist. Auch über die Ausstattung insbesondere der Heizungsanlage sollten sich Bauinteressenten vorab Gedanken machen. Gut informierte Kunden kontrollieren und führen das Verkaufsgespräch! Nach dem Termin mit dem Hausanbieter spiegelt die Bau- und Leistungsbeschreibung ganz genau wider, was im Hausangebot tatsächlich enthalten ist: Welche Baustoffe sollen verwendet werden? Schließt das Angebot einen Keller oder die Bodenplatte ein? Was beinhaltet die Mindestausstattung?

Wie kann man ein Haus günstig bauen

Als Verbraucher unterliegen wir der Versuchung, ein Produkt so preiswert wie möglich erwerben zu wollen. Aktionshäuser wirken natürlich auf dem ersten Blick wie ein Glücksgriff. Aber ob ein Hausangebot tatsächlich günstig ist, lässt sich nur einschätzen, wenn der Preisvergleich sorgfältig erfolgt. Bei Waren des täglichen Bedarfs oder vielleicht auch dem Preisvergleich bei Autos oder technischen Geräten funktioniert dies. Beim Hausbau ist dies schwieriger: Ein Preisvergleich ist nur mit einer detaillierten Gegenüberstellung der einzelnen Baubeschreibungen möglich. Dies erfordert umfangreiche Kenntnisse zu Bauabläufen und Baustandards.

Das ist zu beachten – Tipps für zukünftige Bauherren

Da auch ein Bauunternehmen für Lohn, Miete oder Pacht, Versicherungen und andere Betriebskosten aufkommen muss, ist bei regelrechten Dumpingpreisen Skepsis angebracht. Innerhalb der Branche bewegen sich viele Ausgaben in einer ähnlichen Preisklasse. Daher gehen Angebote für ein besonders günstiges Haus häufig mit einer schlechteren Leistung einher. Wenn es um die eigenen vier Wände geht, sollten sich künftige Bauherren eingehend darüber informieren, welche Leistungen wirklich notwendig und sinnvoll sind. Wer sein Bauprojekt ohne Abstriche hinsichtlich des Leistungsumfangs umsetzen möchte, sollte idealerweise einen Baufachmann hinzuziehen. Eine optimale Grundlage wäre eine Bedarfsanalyse, bei der die Wünsche klar definiert werden.

Sobald die Überlegungen zum Hausbau konkreter werden, sollten sich Bauinteressierte über die Unterschiede zwischen einem Verkaufsgespräch und einer Bauberatung informieren. Um nicht auf Lockangebote hereinzufallen, ist es insbesondere für Laien empfehlenswert, sich über die Bauabläufe, Mindeststandards, Fördermöglichkeiten und das Baubudget zu informieren. Gut vorbereitete Kunden sind weniger empfänglich für Lockangebote!

Idealerweise sollten Bauherren folgende Aspekte bei ihren Überlegungen berücksichtigen:

  1. Energiesparende Standards zu realisieren
    Moderne Häuser werden wird immer stärker durch energiesparende Standards geprägt. Hochwärmedämmende Außenwandflächen und die Verwendung einer modernen Heizungstechnik sind eine Investitionen in die Zukunft.
  2. Referenzen
    Architekten und Handwerker sowie Subunternehmer sollten die eigene Fachexpertise oder die ihrer Mitarbeiter nachweisen können.
  3. Ablenkungsmanöver erkennen
    Liegt der Fokus im Beratungsgespräch hauptsächlich auf dem günstigen Preis, sollten sich Häuslebauer die Frage stellen, ob es sich hierbei um ein Ablenkungsmanöver handeln könnte. Hausverkäufer lassen sich mitunter sogar über hohe Preise für den Hausbau aus und versuchen, das Vertrauen potenzieller Bauherren durch tendenziell persönlichere Gespräche zu gewinnen.
  4. Objektivität und Seriosität
    So verlockend Angebote für ein Haus zum Aktionspreis auch sein mögen: Bauinteressierte sollten vom Wissen eines Experten und einer produktneutralen Beratung profitieren können. Ein seriöser Bauberater informiert unabhängig und bietet keine Spottpreise, aber dafür die Möglichkeit, das Eigenheim sowie die Ausstattung den persönlichen Wünschen entsprechend zu gestalten.
  5. Eigene Ansprüche klar definieren
    Einige Details (z. B. die Wohnfläche oder Bauweise) sollten bereits im Vorfeld festgelegt werden. Ein Aktionshaus wird stark beworben, doch erst das anschließende Beratungsgespräch schafft Klarheit hinsichtlich der Leistungen und zeigt, welche Materialien und Ausstattungen tatsächlich inbegriffen sind. Hier bieten sich Bauunternehmen viele Möglichkeiten, um den Preis zu drücken. Gerade Laien ist häufig nicht bewusst, dass auch fehlende Punkte folgenschwere Konsequenzen haben können. Die Firma ist zu keiner Leistung verpflichtet, die nicht vertraglich festgehalten ist.
  6. Kostenersparnis durch Eigenleistungen
    Sind Bauherren ein wenig geschickt, müssen einige Arbeiten nicht unbedingt von einer Firma übernommen werden. Den finanziellen Aufwand für das Streichen der Wände durch einen Malerbetrieb können sich Häuslebauer sparen.

Vorsicht beim Eigenheim zum Schnäppchenpreis

Wenn Sie Ihr Haus günstig errichten möchten, ist es umso wichtiger, einen erfahrenen und verlässlichen Berater für die gesamte Bauphase zu gewinnen. Jedes Hausangebot nebst Baubeschreibung sollte durch einen unabhängigen Bauberater begutachtet werden. Auch die Verbraucherzentrale prüft gegen eine Gebühr das Angebot. Für langfristige Qualität sollten Bauherren nicht nur rechtzeitig und vorausschauend planen, sondern auch nicht zu knapp kalkulieren.  Es finden sich in den meisten Fällen eine ganze Reihe enormer Einsparpotenziale beim Hausbau. Somit ist es möglich, den Traum vom Eigenheim günstig zu realisieren, ohne dabei Abstriche bei der Qualität machen zu müssen.

Wissenswert

Das schlichte Weglassen diverser Punkte in der Baubeschreibung kann fatale Folgen haben. Denn was nicht genannt ist, muss auch nicht ausgeführt werden, selbst wenn es dem Bauherrn logisch erscheint, dass eine bestimmte Leistung dazugehören sollte. Deswegen hilft es, wenn ein Fachmann die Angebote der Aktionshäuser durchsieht. Sie sollten in jedem Fall die  Bau- und Leistungsbeschreibung von einem unabhängigen Bauberater prüfen lassen.

Diese Leistungen sollten in der Baubeschreibung und im Angebot enthalten sein

  • die kompletten Planungsleistungen (Hausentwurf, Bauantrag, Statik und energetische Berechnung sowie Werkplanung),
  • die Baustelleneinrichtung,
  • die Erdarbeiten mit seitlicher Lagerung des Erdaushubs,
  • die Fundamente und die Bodenplatte (der Keller inkl. der Trennwände, Kellertreppe und Kellerdecke)
  • die Gebäudehülle
  • der Innenausbau je nach gewählter Ausbaustufe.
  • Festpreisgarantie
    Durch die Festpreisgarantie wird gewährleistet, dass Ihr Bauvorhaben zu einem fixierten Preis an Sie übergeben wird. Bedenken Sie aber hierbei, dass sich auch der Festpreis nur auf Leistungen bezieht, die in der Baubeschreibung konkret als Leistungsbestandteil genannt sind. Ausdrücke wie beispielsweise „auf Wunsch“, "bauseits" oder „alternativ“ sind die Umschreibung für „gegen Mehrpreis“!
  • Bauzeitgarantie
    Bauverzögerungen können teuer werden. Schutz bieten nur klare Termine im Hinblick für den Baubeginn und die Hausübergabe. Die Bauzeitgarantie ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn Sie neben den Terminvereinbarungen auch klar definieren, welche Kosten durch den Hausanbieter bei einem Bauverzug zu übernehmen sind. Sie erhalten bei uns eine Bauzeitgarantie inkl. einer Schadenersatzklausel.
  • Zahlungsplan
    Der Zahlungsplan regelt, bei welchem Planungsstand oder Baufortschritt Sie an den Hausanbieter zahlen müssen. Hierbei ist wichtig, dass Sie die im Zahlungsplan genannten Leistungen nachvollziehen können und erkennen können, was sie kosten. Vorsicht ist geboten bei Zahlungsplänen, die bereits bei Vertragsabschluss Zahlungen verlangen. Zahlen Sie immer erst nach der Abnahme einer Bau- oder Planungsleistung, die erste Rate also nach der Fertigstellung der Bauantragsunterlagen.

 

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