Schnäppchenhäuser

BaukostenDas Thema "Bauen" ist ein Dauerbrenner. In den Medien ist gern die Rede von Baumängeln, von der Insolvenz eines Bauunternehmens und vom finanziellen Ruin der Bauherren. Aber: Jede Medaille hat zwei Seiten. Das gilt auch für die Themen rund ums Bauen. Wer an der falschen Stelle sparen möchte, zahlt am Ende oft drauf. Hier ein Beispiel: Was denken Sie, wenn Sie beim Bäcker ein frisches Brot für weniger als einen Euro angepriesen bekommen? Gehen Sie von hochwertigen Zutaten aus oder werden Sie misstrauisch? Kann das mit rechten Dingen zugehen? Warum schlägt sich solch eine Denkweise oft nicht beim Bauen und den Baukosten nieder?

Die Baukosten und die Normen

Die Vorgaben der DIN 276 sind klar und eindeutig. Die Normung der Baukosten bewirkt, dass die Kostenberechnung auf einer einheitlichen Basis beruht. Zudem sind mit dieser Vorgabe die Kosten für einen Hausbau transparent und vor allem klar ersichtlich. So kann ein angehender Bauherr die Baukosten im Auge behalten - auch wenn er sich eigentlich überhaupt nicht damit auskennt.

Worum geht es bei der DIN 276?

Die DIN 276 ist eine Norm, die in fünf Stufen die Kosten ermittelt und diese in sieben Schritten aufgliedert. Um die Baukosten noch exakter aufzuschlüsseln, werden sie in einer zweiten und dritten Ebene weiter definiert.

Die fünf Stufen der Kostenermittlung

  • Kostenrahmen
  • Kostenschätzung
  • Kostenberechnung
  • Kostenanschlag
  • Kostenfeststellung

Die sieben Kostengruppen

  • 100 Grundstück
  • 200 Herrichten und Erschließen
  • 300 Bauwerk - Baukonstruktion
  • 400 Bauwerk - technische Anlagen
  • 500 Außenanlagen
  • 600 Ausstattung und Kunstwerke
  • 700 Baunebenkosten

Aus diesen Gruppierungen ergibt sich eine grobe Orientierung. Doch um eine detaillierte Berechnung der Baukosten zu erhalten, werden die einzelnen Kostengruppen in weitere Untergruppen aufgeschlüsselt. Mit den Kosten aus der Gruppe 100 bis 600 sollten Bauherren in jedem Fall rechnen.

Einige wenige Beispiele sollen den Sachverhalt etwas besser veranschaulichen:

  • 310 führt die Kosten für die Baugrube auf
  • 330 betrifft die Außenwände
  • 338 befasst sich mit den Kosten für den Sonnenschutz
  • 360 beinhaltet die Dächer

Diese Beispiele zeigen, wie die Baukostenberechnung im Einzelnen durchgeführt wird. So wird letztendlich jede einzelne Kostengruppe in weitere Untergruppen aufgeschlüsselt. Das verhilft dem baufachlichen Laien zu einiger Transparenz: Wenn der Architekt die Kostenberechnung erstellt, kann sie jeder zum größten Teil verstehen und nachvollziehen.

Welche Kosten den Hausbau betreffen

  • Grundstück - Kostengruppe 100
    Die erste Kostengruppe bezeichnet das Baugrundstück. Damit gehört sie zweifelsohne zu den kostspieligeren Positionen. Die Grundstücksnebenkosten fallen ebenfalls in die Kategorie dieser Kostengruppe, denn damit sind alle Kosten gemeint, die in einem engen Zusammenhang mit dem Grundstückskauf stehen: Allein die Vermessungskosten schlagen hier mit etwa 1.000 Euro zu Buche, gefolgt von den Kosten für das Bodengutachten (rund 750 Euro). Der Grundbucheintrag, die Notargebühren, die die Grunderwerbssteuer - all diese Kosten fallen unter die Rubrik der Grundstückskosten. In einigen Fällen besteht an einem Grundstück noch die Rechtevergabe an Dritte, die sog. Belastungen. Dafür fallen die Freimachungskosten an. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn es um Wege- oder Grenzbebauungsrechte geht: Durch eine Zahlung kann dieses Recht an einem Grundstück "freigekauft" und somit aus dem Grundbuch gelöscht werden. Siehe auch: www.hausbauberater.de/grundstueck-kaufen

  • Herrichten und Erschließen - Kostengruppe 200
    Der Begriff "Herrichten" trifft gut, worum es geht, denn damit sind alle vorbereitenden Maßnahmen gemeint, die nötig sind, um das Bauland überhaupt bebaubar zu machen. Ob es sich um den Abriss bestehender Bauten handelt, die Rodung von Bäumen oder Hecken oder schlicht um das Ebnen des Geländes - diese Kosten können, müssen aber nicht hoch sein. Das hängt vom Einzelfall ab. Wer mit einer Hausbaufirma zusammenarbeitet, hat in der Regel Kenntnis von diesen Kostenr, da sie in der Kalkulation des Unternehmens enthalten sind. Wer sich selbst darum kümmern möchte, sollte sich mit den Kosten genau auseinandersetzen. In etwa lässt sich sagen, dass für einen Baufacharbeiter pro Stunde etwa 30 Euro angesetzt werden müssen, während für ein Baufahrzeug etwa 70 Euro pro Stunde anfallen. Wie viele Baufacharbeiter und Maschinen für das Herrichten nötig sind, hängt natürlich vom Zustand des Grundstückes ab.
    Der zweite Punkt betrifft die Erschließung. Sie beinhaltet die Anbindung an das öffentliche Versorgungsnetz für Wasser, Strom, Gas und Telefon. Wer ein Grundstück kauft, hat diese Kosten oftmals bereits bezahlt, da sie im Kaufpreis einkalkuliert wurden. Wenn nicht, gibt die Kommunalverwaltung gerne Auskunft über die zu erwartenden Kosten.

  • Bauwerk - Baukonstruktionen - Kostengruppe 300
    Die Bezeichnung verrät es - in diese Kostengruppe fallen sämtliche Kosten, die für die Vorbereitung des Baus anfallen. Sie betreffen die Konstruktion, aber auch Dinge wie den Arbeitsschutz der Facharbeiter.

  • Bauwerk - technische Anlagen - Kostengruppe 400
    Zu den technischen Anlagen wird alles gezählt, was mit der Baugrube, dem Errichten des Hauses, den Außen- und Innenwänden und des Daches zu tun hat. Vereinfacht gesagt: Alles, was an das Bauwerk angeschlossen, installiert oder darin beziehungsweise daran ein- oder angebaut wird, fällt unter die Kostengruppe 400. Dazu zählen die Anschlüsse für Wasser und Gas, aber auch die Armaturen in Bad oder Küche. Schallschutz, wärmedämmende Maßnahmen, Brandschutz - alles zählt zu dieser umfangreichen Kostengruppe.

  • Außenanlagen - Kostengruppe 500
    Hier werden die Kosten für Gärten, Wege, Terrassen, Zufahrten oder Stellflächen kalkuliert.

  • Ausstattung und Kunstwerke - Kostengruppe 600
    Diese Kostengruppe benennt fest angebrachte Gegenstände, die sich jedoch problemlos wieder entfernen lassen. Einbauküchen oder -schränke sind hierfür ein gutes Beispiel. Im Prinzip fällt alles in diese Kostengruppe, was zwar montiert wird, aber ohne baulichen Aufwand wieder demontierbar ist.

  • Baunebenkosten - Kostengruppe 700
    Die Baunebenkosten beinhalten eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Kosten, dass sie zu Ihrer Verständigung auf einer weiteren Seite aufgeführt werden.

 

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